Produkt­verantwortung

Mit unseren Maßnahmen unterstützen wir
diese Sustainable Development Goals:

Konstruktion und Entwicklung

Smarte Bauteile sparen Gewicht und erhöhen die Effizienz

Wie schwer ein Trailer ist, hat großen Einfluss auf seine Klimabilanz. Leichtere Materialien bieten daher besonders viele Vorteile: Die Nutzlast wird erhöht, der Energieverbrauch reduziert – das spart CO2 und Kosten.

BPW optimiert Produkte entsprechend und konstruiert Bauteile leichter, aber gleichzeitig robust und langlebig. So bietet das Unternehmen beispielsweise eine extra leichte Aluminiumnabe für Leichtbau-Auflieger und insbesondere für Tank- und Silofahrzeuge. Das geschmiedete Bauteil spart ganze 54 Kilogramm Gewicht im Dreiachs-Aggregat. Dadurch können beispielsweise bei einem Heizöltransport zirka 64 Liter mehr zugeladen werden. Ein weiteres Beispiel: Mit dem robusten Trailer-Fahrwerk ECO Air, das sowohl im On- als auch im leichten Off-Road-Einsatz genutzt werden kann, kommt man auf eine Gewichtsreduzierung von 27 Kilogramm im Dreiachs-Aggregat.

Bei Leerfahrten oder wenn das Fahrzeug nur zum Teil beladen ist, reduziert sich durch das geringere Fahrzeuggewicht auch der Energieverbrauch. Wenn man die zusätzliche Nutzlast ausschöpft, spart das Fahrten ein, die Umwelt wird geschont und der CO2-Ausstoß reduziert.

Neue E-Lkw-Marke

Es gibt nach wie vor wenig nachhaltig angetriebene Nutzfahrzeuge auf dem Markt: BPW hat die Initiative ergriffen und mit BAX einen eigenen 7,5-Tonner entwickelt. Der E-Lkw für eine emissionsfreie Innenstadtlogistik ist in Kooperation mit Paul Nutzfahrzeuge sowie Spediteuren und Aufbauten-Spezialisten entstanden. BAX 7.5 nimmt eine Netto-Nutzlast von bis zu vier Tonnen auf. So kann er Aufbauten aller Art schultern, ob Container-Shuttle, Hubsteiger, Tankwagen oder Müllfahrzeug. Die elektrisch angetriebene Hinterachse eTransport bringt mit zwei E-Motoren bringt ein Drehmoment von jeweils 3.290 Newtonmetern auf die Räder. In weniger als 60 Minuten ist das Fahrzeug von 20 auf 80 Prozent geladen, die Reichweite liegt bei bis zu 200 Kilometern: Das wurde nicht im Labor ermittelt, sondern im realen Praxiseinsatz gemessen.

Der Fahrer sitzt im BAX nahezu auf Augenhöhe mit Radfahrern. Das macht das Ein- und Aussteigen leichter, sorgt aber auch für mehr Sicherheit im Verkehr – genau wie umfassende Assistenzsysteme, die unter anderem Spurhalteassistent, Notbrems- und Abbiegeassistent sowie eine Rückfahrkamera umfassen. BAX 7.5 ist serienmäßig mit Telematik ausgestattet – darüber kann die Effizienz der Transporte optimiert werden.

Auch für Kühltrailer arbeitet BPW an einer nachhaltigen Lösung: Gemeinsam mit Thermo King entwickelt BPW ein ökonomisch und ökologisch effizientes System, das auf Rekuperation baut: Die ePower Achse von BPW gewinnt beim Fahren und beim Bremsen Energie, die aus der Drehbewegung der Räder entsteht, und stellt sie dem Kühlaggregat von Thermo King zur Verfügung. Das reduziert den Dieselverbrauch für die Kühlung um bis zu 4.000 Liter pro Jahr – und spart damit auch reichlich CO2. Für den Markt temperaturgeführter Transporte sind nachhaltige Innovationen besonders wichtig: Konventionelle Aggregate in Kühltrailern werden mit einem separaten Dieselmotor betrieben, der Lärm verursacht und CO2 sowie andere Abgase ausstößt.

Laut den gesetzlichen Regelungen müssen diese Aggregate nicht einmal die Euro-6-Norm für Dieselfahrzeuge erfüllen. Elektrisch angetriebene Nutzfahrzeuge bieten zudem noch mehr Potenzial: Sie machen neue Lieferoptionen auf. Mit einem geräuscharmen Kühlfahrzeug könnten zum Beispiel Supermärkte nachts oder frühmorgens beliefert werden. In den Niederlanden richten bereits viele Städte und Gemeinden “zero-emission-zones“ ein, in denen nur noch eine emissionsfreie Anlieferung möglich ist.

Daten nutzen – Effizienz steigern

Die kluge Nutzung von Daten über Transporte kann deren Effizienz und Sicherheit deutlich erhöhen. BPW unterstützt die Gewinnung der Daten mit sensierten Komponenten sowie Telematik. So bietet das Unternehmen beispielsweise mit dem Reifendruckregelsystem AirSave eine Lösung, die kontinuierlich den Luftdruck der Trailer-Reifen überwacht und ihn permanent und vollautomatisch im optimalen Bereich hält. Die EU-Kommission macht die Reifendruck-Überwachung im Trailer sogar zur Vorschrift: Seit Juli 2022 gilt sie bereits für alle neuen Fahrzeugtypgenehmigungen, ab Juli 2024 wird sie auch für alle neu zugelassenen Trailer Pflicht. Mit AirSave fahren Spediteure bis zu 890 Euro Mehrerlös pro Jahr und Fahrzeug ein. Zudem spart das System, das mit dem Europäischen Transportpreis für Nachhaltigkeit und dem German Innovation Award ausgezeichnet wurde, Energie und vermeidet den übermäßigen Verschleiß von Reifen. 655 Kilogramm CO2 können damit bei einer typischen Laufleistung von 120.000 km/Jahr und einer durchschnittlichen Druckabweichung von 10 Prozent pro Fahrzeug vermieden werden. AirSave reduziert im 3-Achs-Trailer die Kosten von Kraftstoff und Material um 700 Euro. Zudem wird das Risiko von Stillstand und Unfällen reduziert. Die Fahrer sparen Zeit – und es bleiben auch weniger Reste von geplatzten Reifenkarkassen an Autobahnen liegen, die als Sondermüll behandelt werden müssen.

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Für die Sicherheit von Transporten unerlässlich ist auch eine gute Ladungssicherung. Sie kann Leben retten: Bei 20 bis 25 Prozent der Unfälle im Schwerlastverkehr ist laut Schätzungen Ladung die Ursache, die nicht oder nicht ausreichend gesichert wurde. Mit dem BPW iGurt ist Ladungssicherung sehr viel einfacher: Bei dem smarten Tool ist ein Sensor auf dem Spanngurt aufgeschnallt, der kontinuierlich die Vorspannkraft misst und auf dem Gehäuse anzeigt. Die gewonnenen Daten werden auf eine Smartphone-App des Fahrers gesendet – er erfährt also unmittelbar, wenn eine Abweichung vorliegt und kann entsprechend reagieren. Der iGurt und die App sind intuitiv bedienbar und können in Zukunft auch mit Telematiksystemen vernetzt werden. Speditionen können die Ladungssicherung in ihren Fahrzeugen somit auch aus der Ferne prüfen und dokumentieren. Die Technologie könnte in Zukunft sogar Ladungssicherungskontrollen aus der Ferne ermöglichen.

Forschungseinrichtungen und Innovationslabore der Fahrzeug- und Versicherungsbranche haben großes Interesse am iGurt gezeigt. Das System ist insbesondere für den autonomen Transport interessant. BPW arbeitet an dem Thema federführend im vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Forschungsprojekt IdenT (Identifikation dynamik- und sicherheitsrelevanter Trailerzustände für automatisiert fahrende Lastkraftwagen). Dort wird untersucht, wie der Trailer durch intelligente Sensoren und Algorithmen, eine cloudbasierte Datenplattform sowie Methoden zur on- und offline-Verarbeitung der Daten zum autonomen Fahren beitragen kann. Weitere starke Partner wirken mit, unter anderem Fraunhofer LBF und ITWM, dem Institut für Mechatronische Systeme der Universität Hannover, Viscoda GmbH, Okit GmbH, Industrial Science GmbH und ts3 GmbH sowie WEKA Fahrzeugbau GmbH und Ansorge Logistik.

Beschaffung

Rohstoffe höchster Güte

Qualität beginnt bei den Rohstoffen, Vorprodukten und Komponenten eines Produktes: Um sicher zu gehen, dass sie von höchster Güte sind, schließt BPW umfangreiche Vereinbarungen mit Lieferanten ab. Diese verpflichten sich zum Schutz von Arbeitskräften und Umwelt, der Einhaltung der Gesetze zu Chemikalien und Gefahrstoffen sowie der Sicherheit von Maschinen. Zudem erwartet BPW, dass diese Partner ihr Engagement für Umweltschutz kontinuierlich ausbauen und verbessern – zum Beispiel konform mit der DIN ISO 14001 und/oder der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates (EMAS).

Die Lieferanten, mit denen BPW zusammenarbeitet, verpflichten sich ebenso zu den RoHS EG-Richtlinien und der REACH Verordnung. Die ROHS Richtlinie beschränkt die Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten. Die REACH-Verordnung steht für die Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung von Chemikalien in der EU.

Seit 2019 umfassen die Lieferantenverträge und Einkaufsbedingungen des Unternehmens auch den Punkt Kinderrechte/Kinderarbeit: Die Partner bekennen sich dazu, bei der Erfüllung ihrer Leistungen die Rechte von Kindern anzuerkennen und auf Kinderarbeit zu verzichten.

Mit einem eigenen Audit-Konzept sichert BPW, dass alle Lieferanten nach festgelegten Kriterien arbeiten. Diese Maßnahme zur Qualitätssicherung berücksichtigt seit 2019 auch Themen wie Arbeitssicherheit und Kinderarbeit. Das Supply Chain Management des Unternehmens führt die Audits in festgelegten Regelintervallen durch.

„Unsere Lieferanten sollen unsere Werte teilen. Für uns ist für eine Zusammenarbeit deshalb entscheidend, dass sie sich zu Nachhaltigkeit bekennen und konkrete Maßnahmen dazu umsetzen, dass die Arbeitssicherheit gewährleistet ist und das Verbot von Kinderarbeit eingehalten wird.“

Markus Pätzold

Leiter Lieferantenlogistik und Qualität bei BPW

Produktion

Zertifizierung nach Automobilstandards

Die Automobilindustrie setzt höchste Standards in puncto Qualität von Produkten, Produktion und Service. BPW beweist mit der Zertifizierung nach ISO 9001:2015 und IATF 16949:2016, dass sie diesen Standards vollumfassend gerecht wird. So zeigen die Zertifizierungen, die im Januar 2021 erneut bestätigt wurden, dass BPW unter anderem weitreichende Anforderungen an Risiko­management, Compliance und Lieferanten­management erfüllt.
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Logistik

Paletten und Verpackungen wiederverwenden

PCR steht für „Post-Consumer-Recycled“ – für Produkte aus recyceltem Kunststoff. Dieser wird aus Materialien gewonnen, die in privaten Haushalten sowie in gewerblichen, industriellen und institutionellen Einrichtungen weggeworfen und gesammelt wurden. Seit Ende 2021 werden bei BPW zu mindestens 80 Prozent Tüten und Hauben aus PCR-Material eingesetzt. Zuvor wurden dafür Rezyklate aus der Industrie genutzt.

Bei Paletten und Hölzern greift das Unternehmen verstärkt auf gebrauchte Paletten zurück: Diese werden über organisierte Entsorgungsbetriebe bezogen oder über Lieferanten aufbereitet.

Einwegverpackungen und Lieferantenverpackungen, die von den Kunden an BPW zurückgeliefert werden, werden intern sortiert und einer neuen Nutzung zugeführt, sofern dies möglich ist. Das wird auch bei weiteren Unternehmen aus der BPW-Gruppe so gehandhabt, beispielsweise bei der M. Busch GmbH & Co. KG, BPW Hungária sowie bei der F. Hesterberg & Söhne GmbH & Co. KG.

Mit Dienstleistern 1 Million Tonnen CO2 gespart

Wann immer BPW einen Transport beauftragt, legt das Unternehmen großen Wert darauf, ihn so klimafreundlich und effizient wie möglich zu gestalten. Dazu gehört, dass Dienstleister bestimmte Vorgaben erfüllen sollten. Bei Ausschreibungen und der Vergabe von Frachten achtet BPW darauf, dass insbesondere jene Speditionen berücksichtigt werden, die die nachhaltige Philosophie des Unternehmens mittragen. Die sich also für das Thema engagieren und konkrete Maßnahmen nachweisen können. Allein durch die Zusammenarbeit mit einem konkreten Frachtdienstleister konnte der Ausstoß von 619.284 Tonnen CO2 vermieden werden. Alle Partner gemeinsam sparen rund eine Millionen Tonnen CO2 ein.

„Die Straßen sind nach wie vor wichtigster Schauplatz von Transport und damit Kern der weltweiten Logistik. Für alle, die an dieser Kette beteiligt sind, ergibt sich daraus eine große Verantwortung. BPW orientiert alle Produkte und Lösungen daran, Transport effizienter und klimafreundlicher zu gestalten. Das wünschen wir uns auch von den Partnern, mit denen wir zusammenarbeiten.“

Fred Krämer

Leiter Versandlogistik bei BPW